LCS - Wir über uns

Über LAVERDA

Hier sind einige interessante Hintergrundinformationen über die Geschichte und Technik von Laverda abrufbar. Die Daten stammen aus der Präsentation von Christian Meier, welche hier auch als Powerpoint-Präsentation heruntergeladen werden kann.

Geschichte

Die ersten 75 cm3 -Motoräder waren 1949 erhältlich. Ab 1953 folgte eine Version mit 100 cm3. In den sechziger-Jahren wurden 125er Geländemaschinen und eine 200 cm3 Zweizylinder hergestellt. Massimo Laverda forderte ein grossvolumiges Motorrad für den amerikanischen Markt: die 650er Zweizylinder wurde 1966 in London vorgestellt und ging 1968 in Produktion, wobei nach weniger als 50 Stück bereits der Hubraum auf 744 cm3 erhöht wurde. 1969 folgte die sportliche 750 S, mit der an 24-Stundenrennen beachtliche Erfolge eingefahren wurden.1971 wurde die 750 S weiterentwickelt zur 750 SF. Neben höherer Leistung besass diese neue Laverda-Bremsen. Für die Langstreckenrennen wurden 20 Rennmaschinen gebaut, die 750 SFC. Diese waren weder von Triumph noch von Honda zu schlagen. In der folgenden Rennsaison 1972 kam aber ein neues Reglement, sowohl für Kurzstreckenrennen (Formula 750), die sehr weite Abweichungen von der Serie zuliess, als auch für den Coup d’Endurance mit einer Erhöhung der Hubraumlimite auf 1000 cm3. Die Erfolge der 750 SFC konnten daher nicht an diejenigen der Saison 1971 anknüpfen. 1972 erschien die erste Dreizylinder mit 980 cm3. Sie hatte den Ruf, die schnellste Serienmaschine zu sein. Sie wurde laufend modellgepflegt zur Jota und zur 1200. 1982 erfolgte der Abschied von der ungewöhnlichen 180-Grad Kurbelwelle und 1983 erschienen die modern verkleideten Modelle der RGS-Reihe. 1976 wurden die Zweizylinder durch die 500 mit vier Ventilen abgelöst. Sie war aber zu teuer, um in grossen Stückzahlen verkauft zu werden. 1984 folgte eine Geländeversion mit 572 cm3, die OR 600. 1989 wurde die Fabrik in Breganze geschlossen. Bis dahin wurden rund 90000 Motorräder (davon 30000 mit 500 cm3 und mehr) hergestellt.

Technik

Modelle

  • 650 (1968)
  • 750 GT / American Eagle (1968)
  • 750 S (1969)
  • 750 SFC (1971)
  • 750 SF (1971)
  • 750 GTL (1973)

Technische Daten

Hubraum: 654 resp. 744 cm3
Gewicht: 218 kg
Leistung: 50 resp. 60 PS ( 70...75 für SFC)
vmax: 170 resp. 180 km/h (über 210 SFC)

Interessante Details

1971 wurde eine Serie von 20 Rennmaschinen gebaut, die 750 SFC. Drei davon wurden als Werksmaschinen ausgesondert (nicht aufeinanderfolgende Rahmennummern), zwei gingen in die Schweiz (Borel, Schreyer), drei nach den Niederlanden, drei nach Frankreich, mindestens eine nach Grossbritannien (Leaping Lena), die restlichen wurden zu günstigen Konditionen an italienische Händler, die ein gutes Rennprogramm für die '71 Saison vorweisen konnten, abgegeben. Alle späteren SFC (8000, 11000 etc.) waren käufliche Replikas, und selbst die "Elettronica" war keineswegs eine Rennmaschine, sondern eine Supersportmaschine für den Einsatz in Rennen für Serienmaschinen, wo sie sich gegen Moto Guzzi V7 Sport und Ducati 750 SS behaupten mussen.

Photos

Laverda 750 SFC (1971)

Modelle

  • 1000 3C 1972
  • 1000/1 1974
  • 1000 3CL 1976
  • 1000 Jota 1977
  • 1200 1978
  • RGS 1982
  • RGA 1983
  • SFC 1984

Technische Daten

Hubraum 981 resp. 1116 cm3
Gewicht 220 kg
Leistung 80 resp. 90 PS ( 95 für SFC)
vmax 210 km/h (220 für SFC)

Interessante Details

Vor Aufnahme der Serienfertigung (ab August 1972) wurden einzelne Vorserienexemplare in Langstreckenrennen eingesetzt, in Zeltweg im April, wo Brettoni den 1. Rang holte und am Bol d’Or im Oktorber, wo Slater eine Maschine einsetzte. 1974 wurde ein spezieller Werksrenner aufgebaut, mit einigen Rahmenänderungen (analog SFC) und Dreischeiben-Bremsanlage. Dieser kam in Barcelona und am Bol d‘Or zum Einsatz. 1975 wurden die drei “Space frame”-Werksrenner gebaut, die 1975/76 von Brettoni, Perugini und Cerghini eingesetz wurden.

Photos

Laverda 1000 Jota (1979)

Modelle

  • 500 Alpino 1976
  • 500 Montjuich 1979
  • 500 SFC 1980
  • OR 600 1983

Technische Daten

Hubraum: 496 resp. 572 cm3
Gewicht: 170 kg
Leistung: 45 PS
vmax: 175 km/h (Montjuich 210)

Interessante Details

Nach der grossen Zeit der Laverda 750, erfolgte die Entwicklung eines Nachfolgemodells mit aktueller Technik, das aber, um sich von den Dreizylindern abzusetzen, auf 500 cm3 ausgelegt war. In der Technik wurde der Weg weiter beschritten, und das Modell wies neben den aus den Dreizylindern bekannten doppelten obenliegenden Nockenwellen zusätzlich einen Vierventil-Kopf auf, der ein hohes Leistungspotential versprach. Weitere Merkmale waren eine leichte Bauweise, ein modernes Design mit Fünfspeichen-Gussrädern und einem an die Zentralrohr-Konstruktionen angelehnten Einschleifen-Rohrrahmen. Wie alle Laverda-Modelle des Jahrgangs 76 war auch die Alpino mit drei Scheibenbremsen und elektronischer Transistor-Zündung ausgerüstet. Technischer Hauptkonkurrent war die MV Agusta 500, mit nur gerade 150 kg Trocken-gewicht und sagenhaften 54 PS. Beiden gemeinsam war ihr exorbitanter Preis, der 50 Prozent über den vergleichbaren japanischen Modellen von Honda und Kawasaki lag. Um den Absatz der Alpino trotz hohem Preis anzukurbeln, wurden zwei Massnahmen beschlossen : Eine dem italienischen Markt, der keine Importe von Motorrädern unter 350 cm3 erlaubte, vorbehaltene Variante mit 350 cm3 wurde aufgelegt, und in der Rennabteilung wurde an einer getunten Version gearbeitet, um am 24 Stundenrennen von Barcelona auf der winkligen Parkrennbahn von Montjuich teilzunehmen, wo sich immer schon kleine wendige Maschinen gegen leistungsmässig überlegene Big Bikes durchzusetzen vermochten. So beendeten zwei Laverda 500 das Barcelona-Rennen von 1978 auf den Rängen 5 und 10, wobei dies in der Klasse bis 500 den Pokalgewinn bedeutete. Dieser Erfolg wurde dazu genutzt, ein Sondermodell mit sportlichem Touch für den Strassengebrauch aufzulegen, das den Namen “Montjuich” erhielt, sowie eine Serie von 50 Rennmotorrädern für den in Italien ausgeschriebenen Formula Laverda-Cup für Renneinsteiger. Auch eine Teilnahme am Formel 2-Rennen der TT mit dem britischen Fahrer Pete Davies zeigte mit seinem sechsten Platz, dass die kleine 500er nach dem richtigen Rezept gebaut wurde.

Photos

Augusto Brettoni Formula 500 (1980)
Laverda 500 Montjuich (1979)