LCS - LCS-History

Laverda des Monats

September 2004

LAVERDA 1000 3C "light" ex. Heinz Hof

Text: Urs Hunkeler, Fotos: Archiv Heinz Hof / Modell: Mark Schätti


Diese Laverda wurde von Urs Hunkeler Ende der 80-er Jahren direkt aus Italien importiert. Technisch war das Bike in einem recht guten Zustand, jedoch hatte die Optik im Laufe der Zeit etwas gelitten. Die Laverda lief lange in Italien als Gebrauchsmaschine.

ausgewogenes Bike, "markiger Typ"

Heinz, ein damaliger Arbeitskollege von Urs, lies sich vom LAVERDA-Bazillus anstecken, und so gab Urs das Bike zu einem günstigen Preis in gute Hände (allerdings mit der Auflage des Vorkaufsrechts, falls sich Heinz von der Maschine trennen würde).

Nach einem sehr gelungenem Umbau einer BMW R 80 G/S zu einer richtigen Hard-Enduro war die Laverda das zweite Bike, an welchem Heinz so richtig Hand anlegte.

Ziele:
Edel, leicht, schön, schnell, sollte die 3C sein.
Dazu wurde die LAVERDA erstmal komplett demontiert, wobei der Motor nicht weiter geöffnet wurde. Der offene Ventildeckel zeigte dann eine 4C Nocke, welche aber keine besonderen Spuren aufwies und die Spiele der Ventile waren auch im grünen Bereich.
Der Rahmen wurde sandgestrahlt und in schönstem SCF orange lackiert, ebenso die vorderen Gabelholme. Es wurde alles optimiert, neu verdrahtet und ein neuer kleinerer Batteriehalter montiert.

Die Kupplung an diesem Bike ist durch eine interne Veränderung der Hebelgeometrie wirklich einmalig leicht zu bedienen, dies ohne das Gehäuse aufzusägen und den hässlichen, allseits bekannten langen Hebel zu verwenden. Als Sitzbank und hinteres Schutzblech wurden Nachbauteile einer Ducati 900 SS verwendet. Als Lackierung wurde dann ein dunkles anthrazit metallic gewählt, welches erstklassig zum orangen Rahmen passt.
Tja, so hat Heinz mindestens farblich das Design der 650 Ghost Legend vorweggenommen. Ich finde dies einen sehr schönen, gelungenen Umbau, welcher einmal von der inzwischen doch etwas "ausgelatschten" SFC Replica Welle abweicht. Eine wunderschöne Mischung aus Cafe-Racer und klassischem Naked Bike.

an Treffen und Meetings oft bestaunt und bewundert
der bequeme Lenker, passende Armaturen zu den Stahlflex-Leitungen

Leider ist uns nicht bekannt, wo genau und in welchem Zustand sich das Bike aktuell befindet.
Als diese wunderschöne LAVERDA 1999 verkauft wurde, habe ich es leider verpasst das Vorkaufsrecht in Anspruch zu nehmen, sie ging darum an einen Fan aus dem St. Galler Rheintal.

auch hier kein Teil zuviel, die pure Fahrmaschine
originale Zangen und Scheiben mit Stahlflexleitungen, Standrohre orange beschichtet, ... einfach fein

Technische Daten
Motor Luftgekühlter Dreizylinder-Viertakt-Reihenmotor, jeweils 180 Grad Hubzapfenversatz
Ventilsteuerung 2 obenliegende Nockenwellen 4C, 2 Ventile
Bohrung x Hub 75 x 74 mm
Hubraum 980 cm3
Leistung ca. 90 PS bei 7800 U/min
Drehmoment ca. 88 Nm bei 6200 U/min
Getriebe Klauengeschaltetes Fünfganggetriebe
Rahmen Doppelschleifenrohrrahmen mit Zentralrohr (orange pulverbeschichtet)
Bremsen Brembo Scheibenbremsen vorne 280 mm, hinten Duplex-Trommelbremse
Räder Drahtspeichenräder, Felgen 2.15 x 18
Reifen vorne 100/90 x 18, hinten 110/90 x 18
Gewicht 195 kg trocken, 220 kg fahrbereit
Baujahr 1974/1992
Edelbiker Heinz Hof


Publiziert am Mittwoch, 1. September 2004