LCS - Erinnerungen

2. LCS-Dolomiten-Happening 2004

Freitag, 11. Juni bis Montag, 14. Juni 2004
Bericht: Christian Meier, Urs Hunkeler, Andreas Lauber


Freitag: Anreise

Bei der Raststätte Heidiland traffen sich am Freitag 14 Personen, 12 LCS'ler mit 12 Laverdas und 2 Fremdfabrikate, um die Reise nach Arabba pünktlich um 10 Uhr unter die Räder zu nehmen. Die Route führte über Flüela, Ofen, Umrail, Gavia, Tonale, Mendel-, Karrer- und Pordoipass. Es war fast die ganze Strecke ideales Töffwetter, nur die letzten ca. 30 km von Canazei nach Arabba war die Strasse nass. Die Reise war auch durch ein paar andere Vorkommnisse geprägt:

Der Tankdeckel von Philipp Dietiker blieb an der Tankstelle im Heidiland, an der Kupplungspumpe von Ruedi Tanner lösten sich Schrauben, ebenso wie sich die Fussbremspumpe von Thomas Amiet verabschiedete. Hinter dem Stilfser Joch hat das undisziplinierte Anhalten eines Amateurfotographen (war wahrscheinlich doch Andy Lauber?!) einen Zusammenstoss von zwei der überaus zahlreich vertretenen RGS Corsa zur Folge. Mit Ausnahme von Thomas Amiet konnten aber alle noch am gleichen Tag die Weiterfahrt antreten.

Natürlich kosteten die Reparaturen etwas Zeit und führten zu einigen Verzögerungen, so dass wir erst nach acht im Arabba ankamen. Trotz erstklassigen Reiseunterlagen kann es vorkommen, dass man das Hotel verpasst und erst anrufen musste um das Quartier zu finden. Sowas kann es geben, wenn man die Unterlagen nicht liest. 

Samstag: Geführte Ausfahrt ins Gailtal (resp. ins Friaul)

Einige genossen einen ruhigeren Tag in der Umgebung des Hotels.
Mit 10 Mann startete der LCS seine geführte Tour ins österreichische Gailtal. Die Strassen über den Falzarego, den Tre Croci bis nach Comelians waren von Frostschäden gezeichnet und nicht das Ideale für die harten Laverda-Federelemente, nach Meinung von Christian. Die meisten anderen genossen die vielen kleinen freien Strassen. Unglücklicherweise zogen sich schwere Regenwolken vor dem Plöckenpass zusammen, so dass die gemütlicheren Fahrer einen Schwenker nach Süden vollführten und so ungewollt ins Friaul gelangten. Das breite Flusstal des Tagliamento ist landschaftlich beeindruckend, und die Strassen grosszügiger und mit besserem Fahrbahnbelag. So konnte der Passo di Mauria elegant und trotzdem zügig befahren werden. Der Weg zurück war aber dann doch von heftigen Regenfällen, Hagel und Nebel begleitet und machte keinen Spass mehr. Der grössere Teil der Gruppe fand jedoch, dass die geplante Route über den Plöckenpass, durch Kärnten und Osttirol doch die bessere Lösung sei. Die italienische Seite des Plöckenpass war dann sogar wieder trocken zu befahren.  Nach dem Pass und bis ca. 30 km nach Mauthen regnete es dann, so war es nicht allzu schlimm, dass wir ca. 40 Min. von der Polizei an der Spitze durch das Gailtal geführt wurden. Als die Strasse wieder trocken war, hatten die Gendarmen erbarmen und fuhren zur Seite, so dass wir flott nach Silian fahren konnten. Da wurde erst mal getankt und beim Silianer Wirt dann eine grosse zünftige und wohlschmeckende Jause bei bestem Wetter im Garten genossen. Just als wir wieder auf die Laverdas stiegen, zog es wieder zu, so dass wir alle noch mal die Regenklamotten überzogen. Von Toblach nach Cortina war es dann auch nass und die letzten 25 km zurück nach Arabba waren wirklich ungemütlich, nass, kalt und neblig, so dass die meisten froh waren um den Trocknungsraum im Hotel. Der Abend gestaltete sich dann aber doch sehr gemütlich und man hatte Gelegenheit, mit Gleichgesinnten aus der CH und D zu plaudern. Ebenfalls eine kleine internationale Gruppe kümmerte sich unter der fachkundigen Leitung von Piet um nötige Reparaturen der doch im Schnitt 20 Jahre und zum Teil noch älteren Zweiräder.

Sonntag: Übersiedlung nach Breganze, Galaabend

Die sonntägliche Fotosession fand zusammen mit den Laverdafahrern um Willi Werndl statt, von denen wir uns anschliessend verabschiedeten. Mit Ausnahme von Thomas Amiet, Ruedi Tanner, Arnold Ritz und René Zinggeler, welche bereits am Sonntag nach Hause fuhren, dislozierten alle nach Breganze. Die Reiseleitung oblag Gianni Radin, unserem treuen Freund aus Breganze. Er führt uns auf das Hochplateau von Asiago, zum Teil in sehr zahmen Tempo, da die OR Atlas von Kai Varnai von Aussetzern geplagt wurde. Es stellte sich heraus, dass das Anlasserrelais von Zeit zu Zeit den Anlasser mitlaufen liess, was aber nicht zu einer Steigerung der Fahrleistungen führte, sondern ausgesprochen gefährlich hätte werden können. Beim Mittaghalt wähnten wir uns im falschen Film, waren wir doch von Nazi-Soldaten und grimmigen Partisanen umgeben, die alle aber im richtigen Film engagiert waren. Nach einem Fotohalt im Ort "Laverda" wurden wir von Massimo Laverda empfangen, seine Frau servierte einen Aperitif und Massimo zeigte sich sehr interessiert am Vierzylinder der Yamaha, hatte doch die sehr weit nach vorn geneigte Zylinderbank Errinnerungen an die letzte Laverda-Motorkonstruktion geweckt, einen wassergekühlten Vierzylinder, der aber aus Geldmangel nie in Produktion ging.

Nach dem zweiten, obligaten Apero auf der Piazza in Breganze, folgte noch ein weiterer bei Gianni Radin. Danach wurde in Zugliano das Hotel Cunico bezogen, wo wir bereits beim ersten Raduno 1991 einquartiert waren. Vor dem Hotel gesellte sich Dimitri, ein Laverda-Fahrer aus Padua zu uns, der auf unserer Homepage von unserer Anwesenheit erfahren hatte, und deshalb mit uns zusammentreffen wollte.

Der Galaabend fand in der Pizzeria Piazzo des Pompone-Mitglieds Dino Elipanni mit folgenden Ehrengästen statt: Piero Laverda, Giovanni Laverda, Fernando Cappelotto, Antonio Gavazzin, Giuseppe Andrighetto, Antonio Rossato, Garduiono Rosa und natürlich Gianni und Lucia Radin, welche für diesen Tag unsere Guides waren. Als Höhepunkt darf das riesige Feuerwerk bezeichnet werden, mit dem die Gemeinde Zugliano unsere Anwesenheit und den Heiligen Anton ehrte.

Montag: Heimreise

Eine erste Gruppe mit dem Präsi, Ruedi und Philipp fuhr bereits direkt nach dem Frühstück, wieder bei Dino in der Pizzeria über eine sehr schöne Route mit Lago die Garda, dem Ledrotal, Crocce Domini, weiter über Edolo, den kleinen Mortirolo, Tirano, Bernina, Julier, nach Tiefencastel. Dort wurde bei Claudio Stgier, bei Kaffee und Mandelgipfel, noch einmal der Blutzuckerspiegel angehoben, um den Rest des Wegs über die Lenzerheide und Chur gerüstet zu sein.

Für diejenigen, die eine Einkaufstour zu Giuseppe Andrighetto unternahmen, war nicht genügend Zeit für eine ausgiebige Pässefahrt. Daher führte die Route zuerst über die Autobahn nach Brescia, dann auf der Schnellstrasse am Lago d'Iseo entlang das Val Camonica hinauf nach Edolo. Hier war eine Pause mit Glacé angesagt, um dann bei herrlichstem Wetter über den Aprica nach Tirano, über Bernina und Julier nach Savognin zum Imbiss und über die Lenzer Heide nach Hause zu fahren. Kurz nach acht kamen Kathrin, Werner und Christian ohne Zwischenfall zu Hause an, was auch nicht erstaunt, denn die Gruppe bestand aus einer BMW, einer Yamaha und einer RGS SFC mit sehr kleiner Kilometerleistung. Jörg Strehler hatte noch etwas länger für die Wartungsarbeiten an seiner Corsa und hat erst so gegen 18 Uhr die Heimreise via Autobahn über Milano angetreten.

Andreas Lauber machte noch weitere Einkäufe kulinarisch und schilderte seinen Eindruck vom Anlass so:

Das Laverda-Dolomiti numeroX war ein Event der Highlights.

Noch  nie wurden soviel Pässe und auch kleine Pässe gefahren wie dieses Jahr. Der Sonntag bleibt ebenfalls in toller Erinnerung: Noch nie gabs soviel Laverda-Prominenz an einem reinen LCS-Anlass. Noch nie gabs so gut dosierte Aperitivs und Destinitivs auf dem langen Abstieg von Asiago nach Breganze downtown. (Noch nie war die Apéro-Dichte so hoch innerhalb 3 Stunden eines LCS-Events!)

Kulinarisch war dies natürlich ein LCS-Highlight. Noch nie gab es soviel Essen und Wein für schlappe 15 Euro. Wir folgern: Leute die Sonntags nicht dabei waren, haben einen wichtigen Teil der Veranstaltung verpasst. Noch nie waren soviele gummigelagerte Laverda-Motoren gemeinsam unterwegs also Modelle der späten 3 Zylinder.

...auch dies ist erwähnenswert:

Noch nie konnten soviele farbige BMWs abgewunken werden von uns Laverdisti! Noch nie sah ich soviel jap. Suberbikes mit deutschen Nummern unter graumelierten Herren. Noch nie wurde soviel abgedampft an einer Rally ... Noch nie waren aber auch soviele LCS-Dauerblinker (Flashlight statt Highlight ?) unterwegs. Abhilfe schafft DIE Hand--säge danach DIE Hand--zeichen. Summa summarum super und mega bis zum letzten Kilometer. Ich hoffe, dass wirklich alle noch einen guten Nachhauseweg hatten.

Der Ofenpass war verkehrsfrei auf der ganzen Länge um 15h.

Ich kaufte ja bei Beppi noch einen Satz wunderschöne Silenziatore (SF72) ein und eine komplette SFC-Fussrastenanlage ein, danach gings ab in die Cantina-Bartalomeo.

8 Flaschen Cabernet und Dessertwein plus Grappa. Hat alles Platz auf einer Laverda, wie immer!

Besucht habe ich noch den Aussteiger Erwin Naef  in CAROLINA, wohnt im Walde an der RhB. Wegen Holzschlag war aber die Strasse zu, habe dann alles stehen gelassen (15h30).  17h Fluela, 20h Dinner Rest. Zentral-Stetten.

21h: Als Tages-Abschlussgeschäft wurde am Stammtisch folgender Tausch aufgegleist. GILERA 600 Nordwest Bj94 gegen Moto Guzzi 700 normale Bj69, wird heute erledigt!

See you...


Publiziert am Montag, 21. Juni 2004